Stöpsel aus Stein oder versteinerte Amöbe?
Rassel
War dieses Ding, das allseitig etwa 6 cm misst, Verschluss für ein Gefäss oder vielleicht ein primitives Tierchen? Alt ist das Objekt ohne Frage. Ein Tipp: Sein Innenleben macht es zu dem, was es ist.
Dieses Ding gehört zu den Relikten des spätbronzezeitlichen Dorfes, das sich einst auf der Insel Werd bei Eschenz befand. Das Objekt besteht aus gebranntem Ton, sein Körper ist hohl und enthält kleine Steine. Das macht es zu einer Rassel, die als Spielzeug oder Instrument benutzt wurde. Über Jahrtausende schlummerte sie zwischen Keramik, Feuersteingeräten und Tierknochen. Dann fand sie Karl Keller-Tarnuzzer (1891-1973) bei seinen umfangreichen Grabungen, die er in den Jahren 1931 bis 1935 durchführte. Nebst diesem einzigartigen Fundstück brachten die Grabungen auch zahlreiche Überreste aus der Jungstein- und Spätbronzezeit zu Tage.
Die Rassel ist heute als Zeugin der spätbronzezeitlichen Siedlung auf der Insel Werd Teil des UNESCO-Welterbes «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen». Sie ist in Frauenfeld im Museum für Archäologie Thurgau ausgestellt.
Bildrechte: Museum für Archäologie Thurgau
Was soll das denn sein? Gemeinsam mit Thurgaukultur.ch stellen wir ungewöhnliche Exponate aus Thurgauer Museen vor.