Modell mit Idealmassen oder Metronom für Minimalisten?
Eidgenössischer Netzmaschenmesser
Dieses Ding gibt seine Masse gleich selbst bekannt und scheint bei einer Höhe von 11 cm wohlproportioniert zu sein. Das sollte es auch, denn es ist ein eidgenössisch geeichtes Werkzeug. Doch was wurde in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts damit geprüft?
Wer vom See kommt oder selber fischt, hat das Rätsel sicher lösen können: Diese Pyramide ist ein Eidgenössischer Netzmaschenmesser. Er diente bis Mitte des 20. Jahrhunderts zur Überprüfung der vorgeschriebenen Maschenweite von Fischernetzen aus Baumwolle. Dieses unscheinbare Werkzeug half somit, die Regelung zum Schutz der Fischbestände durchzusetzen. Denn die vorgeschriebenen Maschenweiten schützen Jungfische davor, ins Netz zu gehen.
Mit dem Aufkommen von Kunstfasernetzen ab den 1950er-Jahren hielten andere Messmethoden Einzug und der Netzmaschenprüfer verlor seine Funktion. Der ehemalige Fischereiaufseher Kurt Egloff aus Ermatingen übergab das abgebildete Gerät dem Seemuseum in Kreuzlingen. Dort ist der nachhaltige Umgang mit der Ressource See bis heute ein aktuelles Thema.
Bildrecht: Seemuseum, Nina Kohler
Was soll das denn sein? Gemeinsam mit Thurgaukultur.ch stellen wir ungewöhnliche Exponate aus Thurgauer Museen vor.