Frühlingserwachen oder Frühjahrsgebinde?

Frühlingserwachen oder Frühjahrsgebinde?

Dieses Ding ist nicht schwer zu erraten. Aber es gibt Rätsel auf. Wer war da am Werk? Was wurde so kunstvoll gearbeitet und womit? Feststeht, hier handelt es sich um ein Frühjahrsgebinde von nicht alltäglicher Zusammensetzung.

Die Mitarbeitenden des Naturmuseums staunten nicht schlecht, als ihnen ihr Kollege Urs Leuzinger vom Museum für Archäologie dieses närrisch verzierte Objekt überreichte. Ein Vogelnest, vermutlich von einem Buchfinken. Urs Leuzinger hatte es ganz in der Nähe des Schlosses Frauenfeld gefunden. Ein besonderes Nest, denn nebst Zweigen, Moos und Federn ist es mit Konfetti ausstaffiert!

 Doch wie kommt Konfetti ins Vogelnest? Grundsätzlich bevorzugen Vögel zum Bauen ihrer Nester bestimmte Materialien. Das müssen aber nicht zwingend Naturmaterialien sein: Regelmässig nutzen verschiedene Vogelarten auch Materialien menschlichen Ursprungs. Denn obwohl die Eigenschaften des Nistmaterials – etwa zur Tarnung – bei der Wahl von Bedeutung sind, so spielt auch seine Verfügbarkeit eine Rolle. Und was wäre nach der Fasnacht einfacher zu finden als liegengebliebenes Papierkonfetti? Das Konfetti zeugt eindrücklich von der Anpassungsfähigkeit der Vögel. Allerdings macht es die Bestimmung des Vogelnests nicht einfacher, fehlt darin dann doch teilweise das arttypische Nistmaterial. 

 Wer dieses Wunderwerk im Original sehen möchte, kann dies im Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld tun.

 

© Bild: Naturmuseum Thurgau

 

 

 

 

 

 

 

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