Eine falsche Fährte oder doch ein …?

Eine falsche Fährte oder doch ein …?

Hühnerdrache

Der feste Boden ist nicht das Element dieses Dings. Doch das spielt keine Rolle. Denn der einst treue Begleiter eines alten Berufsstandes findet heute in unseren Breitengraden keine Verwendung mehr. Welche Geschichte steckt hinter diesem Ding?

Das ist ein sogenannter Hühnerdrache. Noch bis in die Zwischenkriegszeit wurde er für die Rebhuhnjagd verwendet. Rebhühner sind in sogenannten Hühnerketten unterwegs, bestehend aus einem Hahn, der Henne und deren Nachwuchs. Droht Gefahr, fliegen sie nicht etwa hoch, sondern rennen davon. Um das zu vermeiden, fingierte der Hühnerdrache einen Greifvogel und brachte die Hühner dazu, sich im Unterholz still zu halten. Das gab den Hunden die Möglichkeit, sie aufzuspüren und aufzuschrecken, sodass sie hochflogen. Der Jäger hatte nun die Gelegenheit zum Schuss.

Dass es hierzulande keine Rebhühner mehr gibt, liegt übrigens nicht am Hühnerdrachen, sondern am Verlust des natürlichen Lebensraums dieser Tiere. Den Hühnerdrachen aber, den gibt es noch – in der Sammlung Greb in Busswil, die aber seit 2022 geschlossen ist.

Im Gedenken an Hans-Peter Greb (1944-2022), Sammlung Greb Busswil

Bild: Hanspeter Greb

 

Was soll das denn sein? Gemeinsam mit Thurgaukultur.ch stellen wir ungewöhnliche Exponate aus Thurgauer Museen vor.

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